Heute war wieder szenische Probe, und das Chaos war wieder mal perfekt, weil noch niemand den ersten Akt auswendig kann. Außerdem musste ich jedesmal, wenn der Regisseur "family" gebrüllt hat in die Arme "meines Mannes" stürzen. Soviel Körperkontakt zu einer mir eigentlich fremden Person fällt mir nicht so leicht, aber schauspielern war ja noch nie so meins.

Außerdem habe ich das Rätsel gelöst, warum ich auf Fotos immer fürchterlich aussehe. Ich bin nämlich einfach nicht in der Lage meine Augen aufzulassen wenn es Klick macht und blitzt. Es wurden Fotos gemacht für die Maske, damit die schonmal überlegen, was sie mit uns machen können. Nach ca 15 Fotos haben wir uns dann dazu entschieden, dass die Maske damit leben muss ein Foto von mir zu nehmen, wo ich die Augen zu habe. Es ist wohl ein Reflex, den ich nicht abstellen kann.

Danach mussten wir uns dann noch aus einer stinkenden Mottenkiste alte Mäntel und Mützen aussuchen (ich hatte einen langen hellblauen Cordmantel, ein orangenes Halstuch und eine Fellmütze), uns in einen engen Kellergang drängen und erschreckt gucken, für das Foto fürs Programmheft (Wir kommen ins Programmheft, haha!). Falls jemand das Foto mal sieht und mich nicht kennt: Die einzige Person die die Augen zu hat, bin vermutlich ich...

6 Wochen intensiven Lernens sind vorbei.
Zur Erinnerung möchte ich die schönsten Momente aus der Bibliothek aber festhalten:

Schönstes gefundenes Buch: Figurenreiten und Reiterspiele
Lieblingsbeschäftigung: 10-min-Powersleep
Denkwürdigster Moment des Tages: Wenn um 18 Uhr die Klimaanlage ausgeht, völlige Ruhe einkehrt und einem schlagartig bewusst wird, dass man noch weitere 3,5 Stunden bleiben wird, während spätestens gegen 20 Uhr die meisten aufgeben...
Was nicht schön ist: Männer die in Trainingshosen in der Bib sitzen, vor allem wenn sich die Geschlechtsteile allzu deutlich abzeichnen!!!
Lieblingszitat: "Die Clusteranalyse ist die Faktorenanalyse der armen Leute" (Tyrons 1939)
Was man nicht hören will: Wenn man Kommilitonen trifft und die fragen: "Welches Einstiegsthema nimmst du?" Ich: "Clusteranalyse" Kommilitone: "Oh, mutig..."
Alles in allem war es doch wieder eine Zeit mit einigen Hochs und vielen Tiefs, die wir aber erfolgreich abschließen konnten, vor allem durch die nette Gesellschaft meiner Lieblingslernpartnerin, und ich bin auch nicht negativ konditioniert wenn ich an sie denke...